- von 1880 bis heute -

Zeittafel Chemnitztalradweg

Eine bewegte Geschichte. 

Im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Chemnitztalstraße in einer Länge von 9000 m von Furth über Glösa, Draisdorf, Auerswalde und Garnsdorf bis Markersdorf, wird fertiggestellt.

Die Erschließung des Chemnitztales macht einen großen Fortschritt mit dem Bau der Chemnitztalstraße. Bisher gab es keine direkte Verkehrsverbindung im Chemnitztal nach der Stadt Chemnitz.

Zur Vorbereitung des Baus benötigte man 25 Jahre. Baubeginn war im Frühjahr 1879. Der Bau der Straße hatte große wirtschaftliche Bedeutung für die anliegenden Orte wegen der günstigen Anbindung nach Chemnitz. Die Einweihung wurde mit einem großen Fest gefeiert. Der Festzug begann 13.30 Uhr in Furth. Unter den Klängen eines aus 16 Trompeten bestehenden Musikchors des Rochlitzer Ulanenregiments fuhren 300 geschmückte Wagen, von der Staatskarosse über Droschken bis zum mit Birkengrün geschmückten Leiterwagen über die reich geschmückte Straße. Es folgten eine Vielzahl von Reitern. Als Ehrengäste waren anwesend: Finanzminister von Könneritz Exz., Amtshauptmann Schwedler, Chemnitz, Amtshauptmann von Welk, Rochlitz, Regierungsassessor von Schlieben sowie Fabrikbesitzer Großer aus Markersdorf.

Zahlreiche Ehrenpforten waren errichtet worden. An einer Pforte war ein Eisenbahnzug abgebildet und folgende Unterschrift zu lesen:

„Die Straße ist nun fertig,
der Eisenbahn gewärtig,
man hofft in wenig Jahren,
allhier mit Dampf zu fahren!“

Der Festzug machte in Markersdorf am Königsfelsen Halt. Dort in der Nähe war eine Festhalle errichtet worden. Der „König Albert Felsen erhielt seinen Namen, eine Bronzebüste des Königs wurde enthüllt und der auf dem Berg errichtete Obelisk von den anwesenden Herren besichtigt.“


Der Obelisk in Markersdorf, Standort auf dem König-Albert-Felsen hinter der Kolonie; Errichtet anlässlich der Einweihung der Chemnitztalstraße am 22.6.1880.

/“Chemnitzer Tageblatt“, Beitrag zur Einweihung der Chemnitztalstraße, 29.6.1880/

Die erste Beratung der Interessenten zum Bau der Chemnitztalbahn findet statt. Das Vorbereitungskommittee wird gewählt:
1. Fabrikbesitzer G.F. Grosser, Markersdorf (Vorsitzender)
2. Fabrikbesitzer Hertel, Stein
3. Kommerzienrat Kressner, Schweizerthal
4. Fabrikbesitzer Carl Voigtländer-Tetzner, Schweizerthal
5. Fabrikbesitzer Hofmann, Wittgensdorf
6. Fabrikbesitzer Scheerer, Göritzhain
7. Mühlenbesitzer Frank, Diethensdorf
8. Gemeindevorstand Weigelt, Furth
9. Gemeindevorstand Richter, Wiederau
10. Gemeindevorstand Steinbach, Wiederau
11. Pfarrer Meusel, Claußnitz
/Festschrift zur Einweihung der Chemnitzthalbahn am 30. Juni 1902/

Im März 1900 wird mit dem Bau der Chemnitztalbahn begonnen.
Bis zur Fertigstellung im Jahr 1902 werden 8 Mio Mark verbraucht, veranschlagt waren 4,5 Mio Mark.
Diese Etatüberschreitung führt zu einem Eklat im Sächsischen Landtag und zum Rücktritt des Sächsischen Finanzministers von Watzdorf.
/Heft „Entlang der Chemnitz“, 1993, Verlag Heimatland/

Die Chemnitztalbahn wird eingeweiht.
Der Bau des 200 m langen Diethensdorfer Tunnels dauerte ein ganzes Jahr. 
Aus den reichen Sandlagern Diethensdorfs wurden 7000 m³ Sand für den Bahnbau geliefert.

Fotos von Chemnitztalbahn Nähe Bahnhof Markersdorf, altes und neues Gut,
Gedicht zur Einweihung

Der fahrplanmäßige Verkehr mit der Chemnitztalbahn wird aufgenommen.

Der Carolapark entwickelt sich zu einem beliebten Ausflugsziel, besonders bei der Chemnitzer Bevölkerung. Man fährt mit der Chemnitztalbahn bis Markersdorf, kehrt in den Carolapark ein und macht einen Spaziergang entlang der Chemnitz in einer reizvollen Landschaft und einer wunderschönen Natur. Viele Postkarten aus dieser Zeit geben Zeugnis davon. 

Durch den Neubau der Chemnitztalstraße 1888 und die Chemnitztalbahn 1902 erleben die Betriebe des Chemnitztals einen enormen Aufschwung durch die verbesserten Transportmöglichkeiten. Auch der Tourismus wird beflügelt. Es kommen viele Besucher ins Chemnitztal, gastieren z.B. im Carolapark und erkunden bei einem Spaziergang die Naturschönheiten im Wald und die interessanten Gesteinsformationen, wie Strudeltöpfe, Bärenhöhle oder den Hockstein.

Die Chemnitztalbahn stellt mit dem Fahrplanwechsel den Verkehr mit Personenzügen ein.


Damit wird neben Diethensdorf bald auch der Bahnhof Markersdorf wegen mangelnder Fahrgäste geschlossen.

Die Deutsche Bahn AG stellt den noch verbliebenen Güterverkehr auf der Chemnitztalbahn ein. Grund ist die geringe Inanspruchnahme und fehlende Wirtschaftlichkeit. Zuletzt hatte der Chemiebetrieb Zschimmer & Schwarz, Mohsdorf und die Westsächsischen Steinwerke in Diethensdorf, die Bahn für Gütertransporte genutzt.

Stilllegung der Chemnitztalbahn, nachdem seit 1998 wegen geringer Auslastung und fehlender Wirtschaftlichkeit der Bahnverkehr schrittweise eingestellt wurde.

Der Kreistag beschließt die Konzeption zum Ausbau touristischer Radwege im Kreis Mittweida, u.a. zum Chemnitztal-Radweg auf der Bahntrasse. Die Stadt Chemnitz bekennt sich ebenfalls zur Entwicklung des Chemnitztalradweges.

Die Strecke der Chemnitztalbahn wird stillgelegt. Auf eine Ausschreibung der DB AG hat sich kein Eisenbahn-Unternehmen zum Weiterbetrieb gefunden.
/Heimat Blick vom 30.7.2003/

Es wird nach Möglichkeiten zum Bau des Chemnitztalradweges gesucht. Leider sind weder der Landkreis Mittweida noch das Straßenbauamt Chemnitz bereit, den Chemnitztalradweg zu bauen.

Die Bürgermeister der Gemeinden Claußnitz, Lichtenau und Taura bekunden ihr Interesse an der Entwicklung eines Chemnitztalradweges von der Chemnitzer Stadtgrenze bis Markersdorf.

Auf Veranlassung des Claußnitzer Bundestagsabgeordneten Dr. Gerald Thalheim erfolgt ein Erlass des Bundesverkehrsministeriums für den Bau von Radwegen. Danach trägt der Bund die Kosten für den Bau und die Unterhaltung von bundesstraßenbegleitenden Radwegen in Fällen der Einbeziehung land- und forstwirtschaftlicher Wege, sowie auch von Abschnitten stillgelegter Bahntrassen.

Heute laufen die Bürgermeister der Gemeinden Claußnitz, Lichtenau und Taura die Strecke der Chemnitztalbahn zwischen Markersdorf, Kolonie, und Wittgensdorf, Kreisgrenze, ab.
Die Strecke ist zugewachsen. Brücken und Tunnel sind nach einer Sanierung für einen Radweg verwendbar.

Das Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit teilt dem Regierungspräsidium Chemnitz mit, dass die Anlage eines Radweges im Zuge der B 107 zwischen Chemnitz und Markersdorf erfolgen kann. Planung, Bauvorbereitung und Bau sind durch das Straßenbauamt Chemnitz entsprechend der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel zu veranlassen.

Weiterhin wird mitgeteilt, dass die Kommunen, welche für den Teil des regional wichtigen Chemnitztalradweges ab Markersdorf zuständig sind, anzuhalten sind, eine Rahmenvereinbarung zur Umsetzung und anschließenden Vermarktung der Radroute abzuschließen.

Die Stadt Chemnitz hat den 1. Bauabschnitt des Chemnitztalradweges zwischen Dammweg und Lohrstraße fertiggestellt. Dieser Abschnitt ist 1.345 m lang.

Das Eisenbahn-Bundesamt verfügt heute für die Chemnitztalbahn die Freistellung vom Bahnbetrieb.

Konstituierende Sitzung des Zweckverbandes „Chemnitztalradweg“;

Mitglieder: Gemeinden Claußnitz, Lichtenau, Taura.

Bürgermeister Günter Hermsdorf aus Claußnitz wird zum Vorsitzenden und Bürgermeister Klaus Vivus aus Taura zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt.

Abschluss eines Kaufvertrages zwischen der Deutschen Bahn AG und dem Zweckverband „Chemnitztalradweg“ zum Erwerb der Bahnstrecke zwischen Wittgensdorf und Wechselburg.

Die Städte Burgstädt und Lunzenau sowie die Gemeinde Königshain-Wiederau beteiligen sich neben dem Zweckverband anteilig am Kauf;

 

Streckenlänge der Chemnitztalbahn, nach Gemeinden:

Wechselburg:                         1,920 km

Lunzenau:                               2,230 km

Königshain-Wiederau:          2,620 km

Burgstädt:                              1,260 km

Claußnitz:                              4,260 km

Taura:                                     3,880 km

Lichtenau:                              0,310 km

 

Gesamt:                               16,480 km

Zwischen dem Zweckverband Chemnitztalradweg und dem Straßenbauamt Chemnitz wird eine Vereinbarung zum Ausbau eines Radweges parallel der B 107 unter Nutzung der vorhandenen Eisenbahnanlage geschlossen.

In der heutigen Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Chemnitztalradweg“ treten die Städte Burgstädt und Lunzenau sowie die Gemeinde Königshain-Wiederau dem Zweckverband bei.

Abschluss einer Vereinbarung zwischen der Bundesrepublik Deutschland als Baulastträger der Bundesstraße 107 (Straßenbauverwaltung) und dem Zweckverband Chemnitztalradweg über die Planung und den Bau eines Radweges auf der ehemaligen Eisenbahnstrecke zwischen Auerswalde und Markersdorf Kolonie. Der Grunderwerb wird vom Zweckverband durchgeführt.

Die künftige Baulast am Radweg einschließlich der integrierten Bauwerke obliegt dem Zweckverband. Der Rad-/Gehweg wird als öffentlicher Weg eingestuft. Die Widmung für den Radverkehr ist dauerhaft zu sichern. Die Unterhaltung des Radweges einschließlich der Verkehrssicherungspflicht, Reinigung und Winterdienst übernimmt der Zweckverband.

Die Fa. Eurovia VBU aus Dresden beginnt heute mit dem Ausbau der Schienen der Chemnitztalbahn ohne Schwellen zwischen Wittgensdorf und Wechselburg.

Wahl von Bürgermeister Günter Hermsdorf zum Vorsitzenden des Zweckverbandes und von Bürgermeister Ronny Hofmann zum Stellvertreter des Vorsitzenden des Zweckverbandes.

Die Verbandsversammlung beschließt den Abschluss eines langfristigen Pachtvertrages mit dem Verein der Eisenbahnfreunde für die Teilstrecke der Chemnitztalbahn zwischen den Bahnhöfen Markersdorf und Diethensdorf für die Museumsbahn.

Das Planfeststellungsverfahren zum Bau des Chemnitztalradweges zwischen Wittgensdorf und Markersdorf wird auf Antrag des Straßenbauamtes durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss erfolgt durch die Landesdirektion Sachsen am 27.01.2014.

Im Zuge des grundhaften Ausbaus der B 107 in Markersdorf wird ein Teilstück des Chemnitztalradweges zwischen Kolonie und Hauptstraße in Markersdorf auf einer Länge von ca. 900 m fertig gestellt. Baulastträger für den Radweg ist das Straßenbauamt Chemnitz.

Das Planfeststellungsverfahren zum Bau des Chemnitztalradweges zwischen Markersdorf und Diethensdorf wird durchgeführt. Der Planfeststellungsbeschluss erfolgt durch die Landesdirektion Sachsen am 05.12.2013.

Das LASuV beginnt mit dem Bau des Chemnitztalradweges zwischen Wittgensdorf und Markersdorf.

Heute wird in feierlicher Form der Chemnitztalradweg zwischen Wittgensdorf und Markersdorf eingeweiht. Bei gutem Wetter werden in Wittgensdorf einige Grußworte gesprochen und das Band zur feierlichen Verkehrsfreigabe durchschnitten. Gemeinsam radeln alle Teilnehmer bis nach Markersdorf auf den Museumsbahnhof. Dort finden weitere Veranstaltungen rund ums Rad statt. Der Verbandsvorsitzende Günter Hermsdorf hält im Festzelt eine Rede.

Der Teilabschnitt des Chemnitztalradweges zwischen Markersdorf und Diethensdorf wird mit Fördermitteln des Freistaates Sachsen und Eigenmitteln gebaut.

Staatsminister Martin Dulig besichtigt gemeinsam mit dem Verbandsvorsitzenden, Bürgermeister Günter Hermsdorf, den Chemnitztalradweg.

Die Hängebrücke und die Dorfbachbrücke in Auerswalde sind fertiggestellt und werden für die Ortsanbindung für den Verkehr freigegeben.

Aus Kostengründen verläuft der Radweg zwischen Diethensdorf und Stein auf der Staatsstraße S 240. Von Stein bis Göritzhain wird der Chemnitztalradweg auf der ehemaligen Bahntrasse geführt.

Beschluss der Verbandsversammlung zur Erstellung einer touristischen Konzeption für den Radweg.

Auftaktveranstaltung zur Erstellung des touristischen Konzepts in Claußnitz.

Abschlussveranstaltung zu touristischem Konzept in Lichtenau.

Der Rastplatz in Markersdorf am Chemnitztalradweg wird gebaut.

Die Unterlagen für das Planfeststellungsverfahren für den Streckenabschnitt zwischen Stein und Göritzhain werden erstellt. Bei positivem Abschluss und Bewilligung der Fördermittel könnten die Bauarbeiten 2023 beginnen.

Der Verlauf des Chemnitztalradweges von Göritzhain bis zum Mulderadweg ist noch nicht festgelegt, da die Gemeinde Wechselburg eine Mitarbeit im Zweckverband bisher nicht erklärt hat.

Der neue Abschnitt zwischen der Straße „Alte Mühle“ in Markersdorf und dem ehemaligen Haltepunkt Diethensdorf wurde offiziell freigegeben. Mit der Anbringung von neuen Straßenschilder kann der Radweg parallel zur Museumsbahnstrecke der Eisenbahnfreunde Chemnitztal ab sofort befahren werden.

Die Straße Alte Mühle als Teil des Chemnitztalradweges in Markersdorf wird erneuert und ausgebaut. Während der Bauzeit ist der Radweg gesperrt. Ab 23.9.2022 ist der Chemnitztalradweg von Markersdorf bis Diethensdorf wieder durchgängig befahrbar.

Der Verein der Eisenbahnfreunde Chemnitztal e.V. veranstaltet ein Bahnhofsfest. Der Zweckverband Chemnitztalradweg beteiligt sich mit einem Stand. Es werden viele Fragen der interessierten Gäste zum Radweg beantwortet. Am Glücksrad, einem umgebauten Fahrrad, können die Gäste versuchen, Werbeutensilien des Zweckverbandes zu gewinnen.

Die Verbandsversammlung beschließt die Vergabe von Planungsleistungen für die Brücken  zwischen Stein und Göritzhain zum Weiterbau des Chemnitztalradweges bis Bahnhof Göritzhain.

 

 

Der Gemeinderat Wechselburg beschließt den Beitritt zum Zweckverband „Chemnitztalradweg“. Aufgrund der erforderlichen verwaltungstechnischen Schritte wird der Beitritt voraussichtlich zum 1.7.2023 vollzogen.

Erstmalig findet heute eine Verbandsversammlung des Zweckverbandes „Chemnitztalradweg“ in der Gemeinde Wechselburg statt. Der wichtige Beschluss zum Beitritt der Gemeinde Wechselburg zum Zweckverband wird gefasst. Damit ist ein wichtiges Ziel des Zweckverbandes erreicht, dass alle Chemnitztal-Gemeinden ab der Stadtgrenze von Chemnitz im Zweckverband vereint sind. Der Wechselburger Bürgermeister Daniel Bergert bringt in einer kleinen Ansprache zum Ausdruck, dass er sich auf eine fruchtbare Zusammenarbeit freut. Mit dem Weiterbau des Radweges kann nun die Anbindung an den Mulderadweg geplant werden. Davon provitiert nicht nur die Gemeinde Wechselburg, sondern die gesamte Region des Chemnitztales.

Foto (v.l.): Andreas Graf, Petra Schwanitz, Johannes Voigt, Robert Haslinger, Günter Hermsdorf, Daniel Bergert, Ronny Hofmann, Andreas Heinig